Dieser Bericht beschreibt meine Tour zusammen mit Bene durch den Westen von Kanada. Wir waren über 4 Wochen mit den Rucksäcken unterwegs. Zuerst liefen wir den WCT, danach machten wir die Bowron Lake Canoe Tour. Desweitern stand Vancouver Island, Vancouver, Jasper, Banff und Calgary auf dem Programm.
Unsere erste "große" Trekkingtour und bis jetzt eine der schönsten!
Im Moment ist nur der Bereich bis zum West Coast Trail fertig gestellt. An der Fortsetzung wird gearbeitet.
Mittwoch 31.07.2002
Früh um sieben ging es los. Benes Vater fuhr uns zum Flughafen nach Nürnberg. Auf dem Weg dorthin kam die große Schrecksekunde! Meine Jacke, extra für die Tour gekauft, hing noch daheim in der Gardarobe. Im ganzen Trubel einfach vergessen. Zum Glück konnte mein Vater kurz frei nehmen und das Teil hinterherfahren. Noch rechtzeitig vor dem Abflug. Komischerweise brauchte er nur die Hälfte der Zeit für die Strecke wie wir kurz zuvor. Nicht mal einen Strafzettel hat es gegeben. ;-) Dank Lufthansa konnten wir auf den Schreck im Gate noch gemütlich einen Kaffee trinken und wurden mit der neusten Zeitung versorgt. Sie sollte für lange Zeit die letzen Neuigkeiten aus Richtung "alter Welt" darstellen.Leider war es den ganzen Flug von Nürnberg nach Frankfurt bewölkt. Der Flug dauerte allerdings nicht allzu lange. Die meiste Zeit im Flieger verbrachten wir mit Einchecken und beim Warten auf die Start- bzw. Landeerlaubnis. In Frankfurt kamen wir im Nieselregen auf dem Rollfeld an und wurden per Shuttle-Bus zum Terminal gefahren. Dummerweise mussten wir dadurch die ganze Check-in Kontrolle wieder über uns ergehen lassen. Nach den verschärften Sicherheitsvorkehrungen dauerte es recht lange. Wie immer mussten wir noch eine ganze Zeit bis zum Abflug unserer Maschine warten. Der Hunger kam langsam durch und wir waren froh, als wir endlich Reisehöhe erreicht hatten und es was zu essen gab. Das reichte leider nicht wirklich zum satt werden. Über dem Atlantik lichtete sich dann langsam die Wolkendecke und man konnte ab und zu einen Blick auf das Meer erhaschen. Richtung Grönland sichtete ich erste Eisschollen und Eisberge (aus der Höhe schlecht zu beurteilen), über Neufundland konnte ich ein schönes Photo der Gletscherlandschaft machen. Der Rest des Fluges war wenig spektakulär. Einzig unser letztes deutsches Bier dürfte erwähnenswert sein. Wir kamen gegen ca. halb zwei Ortszeit in Vancouver an. Dort mussten wir erst mal die Zollformalitäten über uns ergehen lassen. Zuerst wurden wir von dem Beamten, der unseren Pass stempelte ausgequetscht, was wir denn in Kanada wollten, wer wir sind und überhaupt. Es war teilweise wirklich komisch. Nach dem Ausfüllen eines Formulars mussten wir dann unsere Globetrotter-Expeditions-Nahrung bei der Lebensmittelkontrollbehörde melden. Zum Glück lief dies alles glimpflich ab und unsere Sachen wurden genehmigt. Leider mussten wir dann unsere Rucksäcke komplett neu packen. Dummerweise fuhr uns deswegen der Bus zur Fähre nach Vancouver Island vor der Nase weg und wir mussten zwei Stunden warten. So hatte ich genug Zeit unseren Verwandten in Parksville, Vancouver Island anzurufen und von unserer Ankunft in Kenntnis zu setzen. Die Bänke in Vancouver waren leider nicht sehr schlaffreundlich gestaltet, so dass wir wenig Schlaf finden konnten. Allerdings bin ich dann in dem Bus zur Fähre total weggepennt. Wie es der Zufall will, hatte unsere Fähre dann auch noch zwei Stunden Verspätung. Mittlerweile war es schon früher Abend.In Nanaimo auf Vancouver Island kamen wir dann um ca. dreiviertel elf an. Herzlich wurden wir von unseren Verwandten empfangen, die auch schon eine Stunde auf uns warten mussten. Nach einer dreiviertel Stunde Fahrt kamen wir endlich in Parksville an, vorläufig das Ziel unserer Reise. Aber wie sagt man so schön, der Weg ist das Ziel. Nach 29 Stunden auf den Beinen schliefen wir fast im stehen ein und fielen in unsere Schlaftüten.
Donnerstag, 01.08.2002
Um ca. zehn Uhr sind wir aufgestanden. In der Nacht hatte mich ein Hund besucht und seinen Schlafplatz an meinem Fußende gewählt. Nach einem gemütlichen und sehr nahrhaften kanadischen Frühstück starteten wir durch. In einem deutschem Laden kauften wir ein paar Bratwürste. Danach machten wir einen kleinen Ausflug zu einem wunderschönen Fluss. Nach einer kleinen Wanderung gingen wir weiter zum Angeln. Auf der Base, auf der Jon arbeitete, angelten wir meistens nur kleine Fische oder Seetang. Aber einmal konnte Jon einen Hai an die Angel bekommen. Der war zwar nur einen knappen halben Meter lang, sah aber trotzdem recht gefährlich aus.Den Abend verbrachten wir mit einem großen BBQ. Es gab Steaks, Bratwurst, Hähnchen und alle möglichen Salate. Bei einem kanadischen Bier wurde anschließend die Aussicht auf das Meer genossen.
Freitag, 02.08.2002
Voller Erwartung auf den Beginn unseres Trips auf dem WCT bin ich um sieben Uhr früh aufgewacht. In den Tag sind wir wieder mit einem noblen kanadischen Frühstück gestartet und konnten so um halb elf gut gestärkt aufbrechen. In einem Laden haben wir uns noch Hüte gekauft, da das Wetter am Trail ja sehr regnerisch sein kann und man mit Hut viel angenehmer wandern kann, als mit einer störrischen Kapuze. Gleich danach ging es im großen Pick Up quer über die Insel zum Trail. Die Fahrt führte fast ausnahmslos über die schlechtesten Wege Vancouver Islands, den Begriff Straßen hielt ich in diesem Zusammenhang für unangebracht. Die Schotterpisten waren nicht nur mit Schlaglöchern bzw. Kratern übersät sondern wurden auch von Holzlastern befahren, deren Fahrern anscheinend Begriffe wie „Tempolimit“ bzw. „Rücksicht im Straßenverkehr“ ein Fremdwort waren.Um ca. drei Uhr kamen wir dann am Trailhead an und erfuhren dort, dass Bene nur den 20ten Standby-Platz für den nächsten Tag hatte, obwohl wir uns schon am ersten möglichen Tag angemeldet hatten. Somit liefen wir Gefahr, evt. noch einen Tag länger warten zu müssen. Bei genügend Absagen bestand die Möglichkeit, doch noch hineinzurutschen. Der nächste Tag würde Klarheit bringen. Am Campingplatz „Pachena Bay“ nebenan haben wir dann erst mal unser Zelt aufgeschlagen. Für 21,50 $ gab es den typischen kanadischen Campingplatz mit großer Fläche, Tisch und Bank, Feuerstelle und Holz. Unser Spot lag 100 Meter vom Meer entfernt im Wald und war sehr schön gelegen. Nachdem wir mit Jon ausgemacht hatten, dass wir uns am letzten Tag bei ihm melden würden, verabschiedeten wir uns und dankten ihm für den Shuttleservice.Das größte Problem des Tages hatten wir mit den anscheinend frisch geschlagenen Holzscheiten, die sich nur sehr schwer und unter mogeln (Benzinkocher haben ihre Vorteile) entzünden ließen. Der dummerweise entstehende Rauch half leider nicht einmal gegen die Mücken. Am schlecht brennenden Feuer versuchten wir die Holzscheite etwas zu trocknen, was uns dann im Laufe des Abends auch ein sehr schönes Feuer bescherte.Gegen sechs Uhr haben wir dann den Kocher angeworfen und uns Kartoffelbrei mit Tomaten-Hackfleisch-Soße gekocht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit der Düse meines Dragonflys ging alles wunderbar. Zum Glück schmeckte die Komposition aus verschiedenen Globetrotter-Lunch-Gerichten ganz gut, denn wir hatten noch fünf Portionen davon im Gepäck.Nach einem Abendspaziergang am schönen Strand rollten wir uns in unsere Schlafsäcke, darauf hoffend, dass wir am nächsten Tag starten können.
Die weiteren Tage sind leider im Moment nicht verfügbar!
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